Die Station

Der Fesselballon darf nur außerhalb der Betriebszeiten des Flughafens in die Luft gebracht werden, daher starten wir den Mittwoch etwas später am Vormittag, um am Abend Zeit zu haben. Der Windsensor (ähnlich einem, der gelegentlich Weihnachten verschenkt wird) kommt auf einen kleinen Alumast und misst mit den gleichen Sensoren wie im Flugzeug Luftemperatur, Luftfeuchte, Druck, Bodentemperatur (IR-Strahlung) und eben Windrichtung / -geschwindigkeit.

Er wird hinten auf dem Schlittenanhänger eines Schneescooter montiert. Die Studenten wollen damit zu verschiedenen Positionen im Tal fahren und dort dann für 10 Minuten messen. Nachmittags wird ein Fracht-Standardcontainer mit Sägen und vielen Schaufeln von Schnee und Eis befreit. Der Ballon soll darin tagsüber abgestellt werden, eine Heliumfüllung kostet 600 Euro.

Mast auf Schneescooter

Die alte Polarlichtstation ist ein Holzhaus ein paar Kilometer von Longyearbyen Richtung Osten ins Tal. Oben sind mehrere Plexiglashalbkugeln montiert, durch die früher Aurora Borealis beobachtet wurde. Inzwischen ist die optische Umweltverschutzung durch die Stadt und vorbeifahrende Scooter so hoch, dass eine neue Station oben in den Bergen gebaut wurde.

Hier war ganz früher der Flughafen, hinter der Hütte liegt das umgeworfene Wrack einer Ju-88. Im Schnee kann man Teile des Fahrwerks sehen. Der Stahl und das eloxierte Alu sieht aus, als wäre es gerade erst hier abgeladen worden.

Ju-88

Es ist toll, hier wieder zu sein. Hätte nicht gedacht, hier nochmal herzukommen. Es ist, als käme man nach Hause. Alles ist an seinem Platz und man fühlt sich heimisch. Die Antenne wird installiert, der Laptop aufgebaut. Damit dürfen wir zwar noch nicht fliegen, können aber den Weg der Scooter mit Paparazzi verfolgen. Draußen wird der Ballon gefüllt. Alles dauert wie gewohnt ein wenig länger und ist etwas aufwändiger als gedacht.

In der Station

Die Studenten jagen mit den Scootern durchs Tal. Die -19°C Lufttemperatur plus Fahrtwind machen es höllisch kalt auf diesen Dingern. Jedes freie Stück Haut ist sofort erfroren. Die Studenten haben dennoch sichtbar Spaß, wollen die Daten. Leider ist die Installation der Elektronik in der wasserdichten Box nur suboptimal, das müssen wir besser verpacken.