Die andere Seite

Zusammen mit den Studenten treffen wir uns in der Logistik von UNIS. Wir bekommen Schneeanzüge, warme Handschuhe, dicke Stiefel, Gesichtsmasken, Helme und Lawinenpieper. Heute fliegen wir außerhalb. Der Luftraum ist schon um 16 Uhr frei, eine gute Zeit für einen Tageslichtflug mit Kamera. Die ist leider schlecht fokussiert und das Schärfste die rot/weiße Flugzeugnase.

Adventalen from above

Die Gerätschaften werden in Kisten verpackt und auf Scooterschlitten geladen. Ebenso gut und noch wärmer eingepackt verteilen wir uns auf die Scooter und machen uns auf den Weg Richtung Westen, zum Fjord.

Scooters

Geflogen wird auf der anderen Seite des Adventalen, gegenüber von Longyearbyen. Kompakt liegt die Stadt im Tal. Die Gewässer sind hier praktisch immer eisfrei. Es geht darum, über die Turbulenz die Unterschiede im Energiefluss durch die Atmosphäre zwischen Land und See zu messen. Der SUMO fliegt Profile über Land, über dem Wasser und in geraden Linien zwischen Land und Wasser.

Longyearbyen

Als Handschuh-Strategie hat es sich bewährt, einen Fleecehandschuh mit abgeschnittenen Fingerkuppen über einen ganz dünnen Wollhandschuh zu ziehen. Trotzdem dauert jedes Klicken, jede Operation am Laptop ewig. Sehr unangenehm ist das Montieren der beiden neuen Sensoren, die aufgrund ihrer Fragilität separat transportiert werden müssen. Die feinen Schräubchen sind mit Handschuhen nicht bewegbar.

Sledge

Wir beginnen am nördlichen Rand und im Tageslicht. Mit dem steilen Bergen im Rücken ist es gar nicht so einfach, das Flugzeug an Land mit einem Kreis umzukehren.

Daten von OpenStreetMap

Auch in der Mitte des Tals auf dem Eis soll geflogen werden, weitab der Berge. Das Ab- und Anmontieren der Sensoren und das Einpacken würde lange dauern und bereitet Schmerzen. Wir entscheiden uns für das „Stern von Bethlehem“-Manöver. Das Flugzeug fliegt voraus uns zeigt uns mit seinem hellen Licht den Weg. Der Tross aus Schneescootern folgt ihm. Am Ziel machen wir ohne Zwischenlandung direkt den nächsten Messflug.

Daten von OpenStreetMap

Wir leeren sieben Flug- und zwei Laptopakkus in 3,5 Stunden. Gegen die Kälte gibt es lustige Tanz- und Bewegungsspiele. Das sind soweit die heftigsten Bedingungen, unter denen wir geflogen sind.

Zurück an der Station: Wärme. Und Polarlichter, die kurz durch Öffnungen zwischen den Wolken blinzeln.